Mit Gott im Bund
Mit Gott im Bund
Immer wieder neue Temperaturrekorde zeigen es ganz deutlich: der Klimawandel ist keine leere Drohung. Jetzt wäre Handeln gefragt. Vollmundig sind in der Vergangenheit die Versprechen der Politiker und Politikerinnen gewesen, wie der Klimawandel doch zumindest zu stoppen sei. Vieles wollte man dafür tun und noch viel mehr unterlassen. Wenig ist davon geblieben.
Gerade die drohende Temperaturerhöhung ist es ja, die die Menschen in vielen Gegenden auf dieser Welt in existenzielle Not bringt. Und die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass Gefahren nicht nur durch einen Anstieg des Meeresspiegels in fernen Ländern drohen. Dürren und lokale Unwetterereignisse können uns im eigenen Land ebenso treffen. Regelmäßig gibt es nun schon Niedrigwasser am Rhein, das dafür sorgt, dass Lastschiffe nicht mehr fahren können.
Auch wenn wir uns in Deutschland nicht unbedingt in einer lebensbedrohlichen Situation befinden, sollten wir dennoch nicht die Hände in den Schoß legen und denken, es ginge uns nichts an. Immerhin tragen wir eine Mitverantwortung dafür, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Unsere Wirtschaft und unser ganz persönlicher Konsum tragen zum Klimawandel bei. Dieser Wahrheit müssen wir uns stellen.
„Der Mensch erschöpft sein Budget immer schneller“. So titelte es zumindest die Hamburger Morgenpost am 29. Juli 2020. Mit diesem Tag wird deutlich gemacht, wann die natürlichen Ressourcen, die uns theoretisch für ein ganzes Jahr zur Verfügung stehen, aufgebraucht sind. Wir leben also sozusagen 5 von 12 Monaten auf Pump.
Veränderungen in unserem persönlichen Konsum sind daher ebenso notwendig wie politisches Umdenken in Umweltfragen. Die Regierungsbildung 2018 hat jedoch gezeigt, dass man in der Politik eher bereit ist, sein gegebenes Wort dem wirklichen Tun anzupassen, als mit angepasstem Tun seinen Versprechen nachzukommen. Und der Ausgang der Landtagswahlen seitdem lassen vermuten, dass sich daran auch so schnell nichts ändern wird.
Gottes Vertrauen in den Menschen
Mir scheint, Gott war sich dieser Handlungsweise seiner »Kinder« schon immer bewusst. Vielleicht hatte er deshalb bei diesem Bund, den er nach dem biblischen Bericht mit einem Regenbogen besiegelte (1. Mose 9, 13), nicht nur die Menschen, sondern die gesamte Erde im Blick. Nicht uns allein gilt sein Bund, sondern der gesamten Schöpfung. Angesichts der aktuellen Klimasituation erscheint mir diese Entscheidung äußerst weise zu sein; sie sollte uns allerdings wirklich zu denken geben. Denn es steht auch in der Bibel, dass Gott uns Menschen seine Schöpfung anvertraut hat. (z. B. Psalm 8)
Den Menschen vor 3 000 Jahren ist das durchaus bewusst gewesen. In den Psalmen finden sich viele Stellen, an denen das Staunen und die Freude über Gottes Schöpfung zum Ausdruck kommen. Da ist von Wasserquellen die Rede, an denen Tiere ihren Durst löschen können, da wird vom Regen gesprochen, der die Erde tränkt, so dass Pflanzen wachsen können. Und all das Staunen mündet immer wieder in das Lob unseres Schöpfers ein.
Wie äußern wir dieses Lob unserem Schöpfer gegenüber heute? Wo ist unser Staunen, unsere Freude? Wenn sie da wären, würden wir dann so handeln, wie wir es tun – gedankenlos, verschwenderisch, nicht an morgen denkend? Ich meine, wir tun gut daran, uns unserer Lebensgrundlage nicht selbst zu berauben, sondern eine Koexistenz mit der gesamten Schöpfung anzustreben.
Muss Gott sich selbst kümmern?
Natürlich könnte man jetzt sagen: Wenn Gott seine gesamte Schöpfung liebt, soll er sich doch selbst darum kümmern. Aber das erscheint mir eine zynische Denkweise zu sein. Einfach darauf zu warten, dass Gott uns »beispringt«, dass er uns in letzter Sekunde rettet wie so ein Deus ex Machina im griechischen Theater, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Was ich mir aber vorstellen kann, ist, dass er seinen Segen auf unsere Bemühungen legt, wenn wir uns nachhaltig und energisch für eine gesunde Umwelt einsetzen. Und der Möglichkeiten gibt es viele. Das fängt beim ökofairen Einkauf an und hört bei der vermehrten Verwendung des öffentlichen Nahverkehrs anstelle des eigenen Autos noch lange nicht auf.
Der persönliche Fußabdruck
»Brot für die Welt« setzt sich für eine globale Gerechtigkeit ein, die auch den achtsamen Umgang mit unserer Umwelt einschließt. In diesem Zusammenhang, haben sie einen kleinen Test entwickelt, mit dessen Hilfe wir unseren persönlichen ökologischen Fußabdruck ermitteln können. (www.fussabdruck.de). Probieren Sie den Test doch einfach mal aus. Vielleicht ermutigt das Ergebnis Sie, das eigene Verhalten an der einen oder anderen Stelle zu überdenken. Manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten, die wir verändern müssen, um unsere persönliche Ökobilanz zu verbessern.
Ich meine, alles, was wir für eine gesündere Umwelt tun können, ist wie ein Dank an Gott für sein Versprechen: »Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.«
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